Der Wohl bekannteste Tipp, den viele schon von klein auf gesagt bekommen, ist “Atme einfach einmal tief durch”, aber ganz korrekt ist das so nicht. Das eigentliche Problem vor großen Herausforderungen ist nämlich, dass wir mehr Luft ein- als ausatmen. Die Lunge ist dementsprechend schon gut gefüllt und trotzdem sagt uns unser Gehirn, dass wir weiter einatmen sollen, obwohl keine Luft mehr rein passt. So entsteht das beengte Gefühl in der Brust und im Hals. Der einfachste Tipp ist deshalb, sich aufs Ausatmen zu konzentrieren. Sprich nur kurz einatmen und sich viel Zeit zum Ausatmen nehmen. Das bewirkt, dass der Herzschlag langsamer wird, das zittrige Gefühl im Körper nachlässt und dadurch auch die Stimme ruhiger klingt. Wem die Konzentration auf den Atem schwerfällt, hat auch die Möglichkeit zu singen, denn dadurch sind wir nicht nur gezwungen auszuatmen, sondern die Atmung wird auch automatisch tiefer. Also auf de nächsten Autofahrt zum wichtigen Termin: Radio aufdrehen und mitsingen.
Um diese Anspannung zu kontrollieren, ist eine weitere sinnvolle Methode das Vorgehen gegen die Angst, die dahinter steckt. Die Angst vor dem Versagen, andere zu enttäuschen oder ausgelacht zu werden, sitzt bei vielen tief. Das Einzige, das dagegen hilft, sind seine Ängste genauer unter die Lupe zu nehmen. Was wäre denn das Schlimmste, dass schief gehen könnte und welche Konsequenzen würden dann folgen? Wie schlimm wären diese tatsächlich? Bedeutet es den Weltuntergang? Höchstwahrscheinlich: Nein. Kann man aus der Situation etwas lernen? Definitiv: Ja. Aufgrund unangenehmer Situationen wachsen wir und werden besser. Wir verändern uns sogar im Vergleich viel schneller durch eine Niederlage als durch mehrere Komplimente. Das heißt also, dass entweder alles gut geht, oder etwas läuft nicht ganz wie geplant und man lernt aus dem Erlebten. Diese Herangehensweise nimmt dem Lampenfieber direkt einiges an Wind aus den Segeln.