Joachim: Aber jetzt habt ihr wieder offen und ich bin gerade froh Dich im Spiegel an mir arbeiten zu sehen (lacht). Du hast mir vor langer Zeit mal gesagt, dass der Unterschied zwischen einem Haarschnitt und einem guten Haarschnitt die Zeit ist, die er hält. In ein paar geschäftlichen Videokonferenzen habe ich rasierte Köpfe gesehen und fand das auch recht pfiffig. Wie geht es denn jetzt weiter?
Dirk: Wir freuen uns alle darüber wieder arbeiten zu können. Da unsere Stammkunden, wie Du, mit ihren Frisuren gut durch die Zeit gekommen sind, haben wir jetzt auch einige Neue hinzugewonnen. Die Umstände haben sich schon verändert durch die neuen Vorschriften. Wir brauchen mehr Zeit für Hygiene und durch die höhere Co2-Aufnahme aufgrund der Masken brauchen wir pro Kunde immer ein paar Minuten Erholung. Die maximale Kundenanzahl im Laden ist auf sechs begrenzt. Wir können also nicht mehr parallel an mehreren Frisuren arbeiten. Das bedeutet letztlich einen Umsatzrückgang.
Joachim: Andere Friseure haben deshalb die Preise erhöht. Wie sieht das bei Euch aus?
Dirk: Ach nein, das machen wir nicht. Wir haben eine Spendenbox oder die „Cool Cut Beanies“ wenn uns jemand unterstützen mag. Insgesamt betrachtet habe ich echt Glück mit den Menschen. Wir bekommen aktuell viel Unterstützung. Besonders muss ich da die staatlichen Stellen nennen, die nicht nur hilfsbereit und freundlich sind, sondern die Sachen auch auf den Weg bringen. Es gibt immer Grund für Optimismus und Menschen die optimistisch sind. Daran halten wir uns.
Vielen Dank für das Interview!