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Blockchain Teil 4/4 – Finanzdienstleistungssektor
Die Blockchain-Technologie ermöglicht es erstmals, dass große Datenvolumen im Finanzmarkt mittels Smart Contracts mit einem hohen Automatisierungsgrad verarbeitet werden können.
Die Blockchain im Finanzdienstleistungssektor
Blockchain Teil 1/4 – Unbekannte Blockchain – Revolution im Finanzdienstleistungssektor?
Blockchain Teil 2/4 – Was passiert in der dezentralen Blockchain-Struktur bei einem Geschäftsabschluss?
Blockchain Teil 3/4 – Vor- und Nachteile der Blockchain
Blockchain Teil 4/4 – Die Blockchain im Finanzdienstleistungssektor
Die Blockchain-Technologie ermöglicht es erstmals, dass große Datenvolumen im Finanzmarkt mittels Smart Contracts mit einem hohen Automatisierungsgrad verarbeitet werden können, und dies sogar unter Berücksichtigung externer Events mittels Smart Oracles. Dadurch können Prozesse optimiert und der Datenaustausch beschleunigt werden.
Nach einer Studie der Unternehmensberatung Accenture vom Juni 2017 wurden 2015 weltweit ca. USD 620 Millionen in die Entwicklung der Blockchain-Technologie und damit zusammenhängender Geschäftsmodelle investiert. FinTechs haben dabei mit ca. USD 390 Millionen Investitionsvolumen am stärksten profitiert. Die Schwerpunkte der Entwicklungstätigkeiten liegen laut Accenture dabei auf folgenden Bereichen:
- – Operative Exzellenz: dazu zählt die Abwicklung grenzüberschreitender Transaktionen wie Zahlungsverkehre und Wertpapierhandel, Compliance sowie das untertägliche Clearing von Transaktionen;
- – Inkrementelle Optimierung: erfasst die Verbesserung bestehender Geschäftsmodelle durch Prozesserleichterung und größerer Transparenz.
- – Neue Geschäftsmodelle und Ökosysteme: wie z.B. ICOs, Kryptowährungen.
Insgesamt, so hat Accenture festgestellt, gibt es eine nahezu unüberschaubare Anzahl neuer Anwendungsfälle in der Entwicklungsphase, von denen viele zum einen nicht kompatibel scheinen, zum anderen aber auch viele Aspekte und Fragen, die sich aus den unterschiedlichsten, für den Finanzdienstleistungsmarkt geltenden gesetzlichen Regularien ergeben, außer Acht lassen.
Aus unserer Sicht wird die Blockchain-Technologie den Banken- und Finanzdienstleistungsmarkt in zwei bis drei Bereichen nachhaltig verändern. Da ist zum einen die Möglichkeit, mittels der Blockchain Geld in Echtzeit zu transferieren, was sich stark auf Inlandszahlungen und internationale Geldtransfers auswirken wird, denn dadurch können zum einen die Überweisungskosten gesenkt werden und die Notwendigkeit von Korrespondenzbanken entfällt. Hinzukommt kommt eine effizientere und automatisierte Erfüllung der Anforderungen nach den Geldwäschebestimmungen und dem „Know Your Customer“-Prinzip durch Nutzung der digitalen Profile, die auf grenzenlosen Zahlungsplattformen gespeichert sind.
Zum anderen kann mit Hilfe der Blockchain die Finanzierung von Handelsgeschäften durch Automatisierung des Akkreditivs erheblich beschleunigt und kostengünstiger gestalten, da mit ihr die Verfolgung und Verwaltung der mit dem Akkreditiv verbundenen Dokumentationen in Echtzeit erfolgend kann, wodurch auch eine direkte Interaktion zwischen Import- und Exportbanken ermöglicht wird. An dieser Stelle sei lediglich auf das Gemeinschaftsprojet TradeLens von IBM und Maersk verwiesen,
Dass mit alldem auch ein Verlust von Arbeitsplätzen einhergehen wird, scheint unvermeidbar; aber da unterscheidet sich die Blockchain nicht von der Anwendung anderer Technologien bei der Umsetzung der Industrie 4.0.
Geschäftsmodelle im P2P-Bereich sehen wir hingegen kritisch, da diese bislang weitgehend nicht in Übereinklang mit der DSGVO gebracht werden können. Hier sind zum einen die IT-Experten gefordert, insbesondere die Anonymisierungsverfahren in der Blockchain weiter zu entwickeln, um eine Identifizierung der handelnden Personen auszuschließen, zum anderen aber auch der Europäische und der deutsche Gesetzgeber, die für diese zukunftsweisende Technologie einen praktikablen Rechtsrahmen setzen müssen, will Deutschland, will Europa nicht den Anschluss an die weltweite Entwicklung verlieren. Erste Unternehmen haben sich jedenfalls bereits aus Berlin, der europäischen Blockchainentwickler-Hochburg, zurückgezogen, um ihre Entwicklungen in einem Rechtsrahmen außerhalb Europas weiter voran zu treiben, zu dem die Blockchain-Technologie mehr kompatibel ist.
Mit anderen Worten: die Blockchain-Technologie wird den Finanzdienstleistungssektor nachhaltig verändern, indem durch ihren Einsatz Geschäftsabläufe effizienter und kostengünstiger organisiert werden und neue Geschäftsmodelle Platz greifen können – aber es dauert noch ein bisschen.
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